Im Mai feiern wir Auffahrt und Pfingsten, zwei christliche Feiertage , die in der breiten Bevölkerung vor allem als freie Tage und Brückentage wahrgenommen werden. Wir nutzen die Zeit für Wanderungen in der blühenden Natur, für längst fällige Gartenarbeit oder für einen Kurztrip irgendwo weit weg…

In der christlichen Tradition sind die beiden Feiertage allerdings mehr als nur eine willkommene Atempause.

An Auffahrt, Christi Himmelfahrt, erlebten die Freundinnen und Freunde Jesu, dass nach all den erstaunlichen Ostererfahrungen Jesus dann tatsächlich weg war, in den Himmel gehoben wurden, wie der Evangelist Lukas erzählt.

Kurze Zeit später, wurden sie Zeugen einer gegenläufigen Bewegung: Da erfahren sie die göttliche Geistkraft, die plötzlich neu und wirkmächtig daher braust und allen klar macht:

Gott ist nicht fern, irgendwo in den Himmeln, Gott ist hier, in uns, um uns, mit uns, manchmal deutlich, manchmal nur ganz still und zart spürbar.

Und die Botschaft war damals und ist bis heute klar: Die Verantwortung für unsere Erde, für das Weltgeschehen liegt nicht irgendwo im fernen Himmel, sondern bei uns. Wir Menschen sind es, die mithilfe der göttlichen Kraft Frieden und Gerechtigkeit schaffen sollen und können, wir sind es, die unserer Erde Sorge tragen müssen niemand, auch nicht Gott nimmt uns diese Verantwortung ab.

Pfingsten heisst: Wir sind nicht allein, aber wir sind gefragt, mit all unseren Ideen Begabungen, Anstrengungen; mit Herz, Hand und Hirn, Stillhalten und aussitzen geht nicht, es braucht unsere Wirken.

Ich wünsche uns viel Pfingstgeist, Mut und Vertrauen

Renate von Ballmoos